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Was Kinder in der Erziehung brauchen

Kinder sind angewiesen auf erwachsene Bezugspersonen, die ihre Würde wahren und sie in ihrer Persönlichkeit anerkennen und annehmen. Für eine gesunde Entwicklung brauchen sie verlässliche, beständige und liebevolle Beziehungen.


Die Grundbedürfnisse von Kindern sind Liebe und Bindung, Annahme und Anerkennung, Vertrauen und Orientierung und Freude am Spiel.


Liebe und Bindung

Für die Entwicklung des Kindes ist von zentraler Bedeutung, dass es Fürsorge, Zärtlichkeit und Zuneigung erfährt. Untrennbar an das Bedürfnis nach Liebe gekoppelt ist das Bindungsbedürfnis. Durch die Fürsorge und Zuneigung der Eltern wird das Selbstwertgefühl des Kindes gestärkt – selbst wenn es sich einmal «unliebsam» verhält. Mit einem liebevollen Blickkontakt, einer Umarmung, einem Schulterklopfen oder einem konkreten «Ich habe dich lieb» können Bezugspersonen ganz einfach ihre Fürsorge dem Kind gegenüber ausdrücken.


Annahme und Anerkennung

Annahme und Anerkennung in der Familie lassen das Kind spüren dass es ein wichtiger Teil der Familie ist. Annehmen heisst, dass die Eltern das Kind lieben, so wie es ist. Es heisst jedoch nicht, dass jedes Verhalten des Kindes akzeptiert werden muss.


Vertrauen und Orientierung

Für ein Kind ist es sehr wichtig, zu spüren, dass die Eltern grundsätzlich Vertrauen in seine Fähigkeiten haben und ihm zutrauen, mit Herausforderungen und emotionalen Problemen selbst fertig zu werden. Gleichzeitig müssen Eltern ihrem Kind Orientierungshilfen und Unterstützung geben. Dies können sie, indem sie ihm Dinge erklären, es anleiten und Grenzen klar und begründet setzen. Durch die Kombination aus dem Schenken von Vertrauen und dem Geben von Orientierung kann das Kind die Welt als Herausforderung erleben, ohne davon überfordert zu werden. Das stärkt sein Selbstvertrauen und fördert die Selbstwirksamkeit.


Freude und Spiel

Im Spiel sammelt das Kind freudvoll und mit allen Sinnen Erfahrungen. Es entdeckt, experimentiert, riecht, schmeckt, spürt, erlebt und begreift. Beim Spielen kann das Kind aktiv und kreativ sein.


Das Spiel bietet dem Kind zahllose Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise das Erlangen der Fähigkeit, die eigenen Gefühle zu regulieren, mit Konflikten umzugehen oder neu erworbene Fertigkeiten zu verfeinern.



Kommunikation in der Familie


Miteinander reden und einander einfühlsam zuhören fördert das gegenseitige Verständnis, auch innerhalb von Familien. Kommunikation schafft Nähe und ist damit ein guter Nährboden, auf dem starke Beziehungen gedeihen können. Um stark und unabhängig zu werden, brauchen Kinder verlässliche, von Vertrauen geprägte Beziehungen.


Wertschätzendes Kommunizieren in der Familie ist ein wichtiger Bestandteil einer gewaltfreien Beziehung und Erziehung: Wie spreche ich mit meinem Kind? Begegne ich ihm mit Respekt und auf Augenhöhe?


Das grösste Kommunikationsproblem ist, dass wir nicht zuhören, um zu verstehen. Wir hören zu, um zu antworten.


Einfühlsames Zuhören als zentraler Bestandteil von Kommunikation schafft Nähe und sorgt für gegenseitiges Verständnis. Es ist damit ein Nährboden für belastbare Beziehungen.


Die drei wesentlichen Aspekte beim einfühlsamen Zuhören sind:

  1. Akzeptanz: «Du bist in Ordnung mit deinen Problemen und Gefühlen.»

  2. Verständnis: «Mich interessiert, wie du dich fühlst, und ich möchte dich verstehen.»

  3. Feedback: «Um dich noch besser zu verstehen, frage ich nach, wenn mir etwas noch nicht klar ist, und fasse zusammen, was ich glaube, gehört zu haben.»


Kinder beim Aufwachsen zu begleiten, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Manchmal gelingt es besser, manchmal weniger. Das Erziehungsverhalten von uns Eltern hat immer entwicklungsfördernde und entwicklungshemmende Aspekte. Wenn uns das bewusst ist, können wir Überforderung vorbeugen. Hilfestellung bietet das Modell der anleitenden Erziehung.



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